Wellingsbüttler Orgelfrühling IV „Verwandtes Lichtgrün – für Gerd Zacher (1929-2014)“

Die renommierte Querflötistin, Honorarprofessorin und Gründerin des E-MEX-Ensembles Evelin Degen und der Zacher-Schüler, Organist und promovierte Musikwissenschaftler Matthias Geuting spielen Werke von Max Reger, Hermann Berlinsky, Farzia Falla, Juan Allende-Blin und Gerd Zacher im Wellingsbüttler Orgelfrühling.

Den „Wellingsbüttler Orgelfrühling“ gibt es seit 10 Jahren. In jedem Jahr spielen renommierte Organistinnen und Organisten aus dem In- und Ausland, von deutschen Hochschulen und Hamburger Hauptkirchen. Die „Wellingsbüttler Tradition“ ist allerdings schon viel älter. Sie wurde von Gerd Zacher begründet und dann prominent von seinem Nachfolger Zsigmond Szathmáry weitergeführt. Gerd Zacher war ein ausgesprochen charismatischer Musiker, der Musik auch zu vermitteln verstand, der selbst komponierte, zeitgenössische Komponisten inspirierte und darüber hinaus über ein riesiges Repertoire von sehr alter bis zu ganz neuer Musik verfügte. Zacher ist es, dem wir die sehr besondere Schuke-Orgel verdanken. Er spielte unter anderem in Wellingsbüttel die vermutlich erste Gesamtaufführung der Orgelsonaten des in der Nazizeit verfemten Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy in Hamburg sowie zahlreiche Uraufführungen von Werken international bedeutender Komponisten. Am Pfingstmontag vor 10 Jahren hätte er – im Alter von 84 Jahren – noch einmal ein Konzert in Wellingsbüttel spielen wollen. Hier hatte er 16 Jahre lang gewirkt und seine große Karriere begonnen. Leider musste er wenige Tage vor dem Konzert absagen und starb genau an dem Tag, an dem das Konzert hätte stattfinden sollen. Deshalb ist der diesjährige Orgelkonzertzyklus nicht zuletzt Gerd Zacher gewidmet, dem die Gemeinde eine Musiktradition verdankt, die weit über Wellingsbüttel hinaus bekannt wurde.