Orgel der Ansgar-Kirche
Einzig – und eigenartig
Die Orgel der Ansgar-Kirche in Langenhorn ist das einzige in einer Kirche erhaltene Instrument, das von Hans Henny Jahnn geplant worden ist. Sie wurde 1931 gebaut und 2008 umfänglich restauriert.
„Hamburg ist in diesen Tagen um ein höchst eigenartiges und wertvolles Orgelwerk bereichert worden.“ So stand es am 19. September 1931 im „Hamburger Fremdenblatt“, einer damals bedeutenden Tageszeitung.
Einen Tag später wurde die Orgel der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Ansgar ihrer Bestimmung übergeben. Die Hannoveraner Orgelbaufirma Furtwängler und Hammer hatte sie nach Plänen des Hamburger Dichters und Orgelbauers Hans Henny Jahnn erbaut. In der Ansgar-Kirche war es Jahnn erstmals möglich, seine Vorstellungen über Pfeifenmensuren, Dispositionsgestaltung, Windladenbau und anderes mehr in einem größeren Orgelneubau zu realisieren. Der Kirchenvorstand der Ansgar-Gemeinde hatte sich nach einem lange währenden Prozess für ein Instrument des Orgelreformers und Hamburger Orgelsachverständigen entschieden, „weil die wundervolle Klarheit der nicht rauschenden Stimmen … die Gemeinde zum Singen mitreißen könne.“
Bis heute ist die Orgel im Pfeifenwerk original erhalten. Sie wurde bisher nur einmal im Jahre 2008 umfangreich von der Firma Jehmlich Orgelbau Dresden restauriert. Das Instrument ist die erste große, mit mechanischer Traktur gebaute Orgel nach der „pneumatischen Zeit“ im Orgelbau.
Text: Julia Götting